Slideshow

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Fortbildung
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Prüfungsteam 2020
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Kooperation Rettungsdienst
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Teamwork
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Abschied mit Abstand
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Prüfung unter Coronabedingungen

Dienstag, 19. Januar 2016

Darf die das?

Ja, sie darf bzw. durfte als erste Schülerin unter 18 Jahren ein zweiwöchiges Praktikum beim Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises, unserem Kooperationspartner, machen.
Nachdem die verwaltungstechnischen Hürden genommen und alle Bedenken ("Darf die das?") ausgeräumt waren, durfte Annika 14 Tage lang die Schulbank gegen die Rettungswache Marienheide eintauschen. Dort hieß es dann oft "Woher weißt du das (schon)?" - was wohl für die Qualität der Ausbildung in unserem Schulsanitätsdienst sprechen dürfte ;-)
Aber lassen wir Annika selbst zu Wort kommen:

"Vom 12.10.2015 bis zum 23.10.2015 habe ich durch ein Praktikum auf der Rettungswache in Marienheide einen guten Einblick in den Alltag im Rettungsdienst bekommen. Ich durfte die Hälfte der Zeit auf einem KTW und die übrigen Tage auf RTW und NEF mitfahren. Außerdem habe ich einen Tag lang an der jährlichen Fortbildung für Rettungsdienstmitarbeiter teilgenommen und so auch die schulische Seite des Berufes kennengelernt.
Die Atmosphäre auf der Rettungswache war anders, als ich sie mir in „normalen“ Berufen vorstelle. Durch die viele Zeit, die die Leute zusammen in einem Gebäude verbringen, entsteht dort eine Gemeinschaft, die mir als „zweite Familie“ beschrieben wurde. Das Erste, was ich vom normalen Arbeitstag mitbekommen habe, war ein gemeinsames Frühstück mit den zuvor im Dienst gewesenen Rettungsassistenten und dem/der Notarzt/in und den Rettunssanitätern, Rettungsassistenten und dem/der Notarzt/in, die die folgenden 24 Stunden im Dienst waren.

Nach dem Frühstück begann jeder Tag gleich. Die Kollegen, mit denen ich einen Wagen besetzt habe, haben mit mir den entsprechenden Wagen gecheckt und mir Geräte, die ich noch nicht kannte, erklärt und mich auch einiges ausprobieren lassen. Die Fahrzeuge wurden auf Vollständigkeit und Funktion geprüft. Wenn Dinge gefehlt haben, kaputt waren oder, im Falle von Medikamenten, abgelaufen waren, wurden sie ersetzt oder ausgetauscht, bis der Wagen wieder vollständig und bereit zum Ausrücken war. Außerdem wurden jeden Morgen die Oberflächen in RTW und KTW gereinigt und montags wurden diese inklusive Fahrerräume bis in die kleinsten Ecken gereinigt und desinfiziert.
Nach dem Wagencheck war Zeit bis der erste Einsatz losging. Diese freien Zeiträume waren unterschiedlich lang. An den Tagen, an denen ich KTW gefahren bin, hat es meistens nicht lange gedauert, bis die erste Fahrt los ging. Dann waren wir auch meistens bis zum Dienstende dauerhaft unterwegs und nicht viel auf der Wache. An den Tagen an denen ich RTW/NEF gefahren bin, konnten die freien Zeiträume auch länger dauern. In der Zeit habe ich viel gezeigt und erklärt bekommen und habe mich viel mit meinen Kollegen unterhalten.

Bei Einsätzen habe ich die verschiedensten Eindrücke bekommen. Beim KTW-Fahren kommt meistens dasselbe auf einen zu: Der Transport von alten Menschen zum Arzt, ins Krankenhaus oder zurück in Altenheime oder nach Hause. Jedoch gab es auch dort Ausnahmen, bei denen man zum Beispiel psychisch kranke Menschen in unterschiedliche Kliniken transportieren musste. Das war für mich interessanter, weil durch verschiedene Erkrankungen verschiedene Situationen entstanden sind.
Mir persönlich gefiel die Arbeit auf RTW und NEF besser, weil sie abwechslungsreicher war und ich dadurch mehr verschiedene Eindrücke gewinnen konnte. Bei den verschiedenen Einsätzen wurden mir unterschiedliche kleinere Aufgaben gegeben, wie Blutdruck und Blutzucker messen. Außerdem habe ich Dinge angereicht, beim Protokollschreiben geholfen und, nachdem der Einsatz abgeschlossen war, beim Reinigen und Desinfizieren aller gebrauchten Geräte und aller Oberflächen geholfen. Nach allen Einsätzen haben meine Kollegen mit mir über das gesprochen, was ich gesehen habe, und mir Dinge erklärt, die ich während des Einsatzes nicht verstanden habe.
Die Fortbildung, bei der ich einen Tag lang Gast war, war aufgeteilt in einen theoretischen Teil morgens und einen praktischen Teil am Nachmittag. Bem praktischen Teil wurden verschiedene Fallbeispiele durchgespielt, die wirklich ein paar Mitarbeitern so passiert sind. Dies waren meist Fallbeispiele, bei denen Probleme aufgetreten waren, die nicht offensichtlich waren, um den Rettungsdienstmitarbeitern schwierigere Situationen vor Augen zu führen.

Alles in allem habe ich bei meinem Praktikum sehr viel Spaß gehabt. Ich wurde super in die Gemeinschaft der Rettungswache in Marienheide aufgenommen, habe einiges gelernt und viele Eindrücke in das Berufsleben eines Rettungsassistenten/Rettungssanitäters/Notfallsanitäters bekommen. Mein Vorwissen durch den SSD hat mir außerdem sehr geholfen, mich gut zurechtzufinden und ich konnte mein vorhandenes Wissen erweitern."

Annika Ley (17 Jahre)

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